Die alte Panitzscher Trabrennbahn ist nicht nur bei Spaziergängern, Hundeausführern, Joggern, Spielplatznutzern und verschiedenen dort heimischen Vereinen beliebt, sondern auch ein gefragter Veranstaltungsort. Im August nutzten mehr als 400 Teilnehmer der Radsportveranstaltung „Historica“ die alte Panitzscher Trabrennbahn als Start-Ziel-Gelände und z.T. auch als Campingplatz. Im September tummelten sich auf dem Rennbahngelände Tausende beim Parthenfest und derzeit wird für die nächste Veranstaltung aufgebaut, ehe am ersten Oktoberwochenende der Trödelmarkt die Rennbahn „erobert.“
Am Rande jeder Veranstaltung sind viele lobende Worte für das grüne Kleinod zu hören. Doch ganz nebenbei wird auch deutlich, dass die Trabrennbahn ein massives Vandalismusproblem* hat. Im Startbereich der „Historica“ warnte der rote Schriftzug „Glas“ nahe der Zufahrt zum Gelände der „Leipziger Communalgarde“ vor Scherben und auch der Sprecher wies auf die Gefahr hin. Wer wachen Auges auf der Runde im Rennbahngelände unterwegs ist, kann weitere Spuren geistfreier Deppen sehen: Jede Menge Scherben und andere Schäden fallen auf. Wer genauer hinschaut, findet außerdem Kronkorken im Spielsand und den verkohlten Abdruck eines Einmalgrills auf einem hölzernen Tisch am Tribünengebäude.
Doch es sind nicht diese Idioten allein, die der Trabrennbahn zusetzen. An den Gebäuden nagt der Zahn der Zeit, dem Turm haben Nässeschäden schwer zugesetzt, aus dem Dach sprießt schon Grün. Apropos Grün: Auch der Zustand des Freigeländes lässt erkennen, dass der Borsdorfer Bauhof mit der Pflege und der Beseitigung von Windbruch nicht mehr nachkommt. Darauf angesprochen, bestätigte Bauhofleiter Ekki Lübcke: „Wir haben so viel auf dem Tisch, wir schaffen es kaum.“
Ganz gleich, ob Parthenfest oder XXL-Trödelmarkt, die meisten der zahlreichen Besucher haben für diese vermeintlichen Kleinigkeiten kaum einen Blick. Brot und Spiele eben … Und dass die Reste des vielbejubelten Parthenfestfeuerwerks alljährlich noch Wochen nach dem Event auf der Wiese liegen, wen juckt’s? Hier ein wenig Müll, dort ein paar neue Schäden. Was soll daran schlimm sein? Doch die Frage drängt sich auf, wie lange die Trabrennbahn noch auf Verschleiß gefahren werden kann, bis sie nicht mehr der schöne Veranstaltungsort ist, dessen Atmosphäre so lautstark gelobt wird. André Dreilich
*Wie stets der Hinweis des Verfassers: Der germanische Stamm der Vandalen möge mir verzeihen. Der Name der Vandalen wird in etwa so missbraucht wie heute der der Sachsen.